1875 gründete Andreas Rieger die „Erste Siebenbürgische Landmaschinenfabrik,” deren prominentes Erzeugnis, der erste Wechselpflug, als „Rieger-Patent-Pflug” bekannt wurde. Auf dem Areal des 1856 abgerissenen Burgertors baute Rieger eine erste Werkhalle mit Gießerei und ein Wohnhaus. 1878 eröffnete er eine Eisengroßhandlung nahe dem Zibins-Markt. Ab 1894 baute er auf dem Gelände der Burgerbastei neue großräumige Hallen mit modernen Tragsystemen und Materialien. Ab 1910 werden Trink- und Abwasserleitungsrohre hergestellt. Während des Ersten Weltkriegs – wie auch während des Zweiten – war die Fabrik militarisiert. 1918 baute der Sohn Richard die Fabrik weiter aus und kaufte einen lokalen Konkurrenten auf, die 1869 gegründete Maschinenbaufirma Samuel Wagner, nordwestlich der vierten Stadtmauer am Zibin gelegen. 1921 bauen die „Andreas Rieger A.G. Maschienenfabriken” aufgrund des Vertrags mit der Klausenburger Bahndirektion (Direcţia CFR Cluj) eine Werkhalle zur Reparatur von Lokomotiven und Waggons. Nach 1939 ersetzt der Enkel Hanspaul Rieger diese durch einen Ziegelbau und baut eine Verbindungshalle zwischen den wichtigsten Werkhallen. Mit der Nationalisierung werden 1948 die Maschinenfabriken in „Independența-Werke” (Uzinele Independenţa) umbenannt und auch die 1855 von Friedrich Fabritius gegründeten „Virola”-Werke darin einbezogen. Zwischen 1966 und 1980 wurden noch zwei Riesenhallen für komplexe Montagen und für Schwerausrüstung und ein Verwaltungstrakt gebaut, das sog. „Weiße Haus.“ Ab 1992 wurde das Ensemble stufenweise stillgelegt. 2014 erhielten die in Privatbesitz befindlichen Hallen den Status eines Industriedenkmals. Es gibt Vorschläge ihrer Nutzung für Kulturzwecke, unter Wiederherstellung des Straßenzugs der Burgergasse/ str. Ocnei.